Was ist mein One Thing?
Über den Sommer habe ich mir intensiv Gedanken darüber gemacht, was meine eine Sache ist. Das, wofür ich bekannt sein möchte, Das klare Ergebnis der Zusammenarbeit mit mir. Ich habe immer wieder ausprobiert, Neues durchgespielt, Schwerpunkte verlagert, einzelne Aspekte losgelassen, um sie dann doch wieder aufzugreifen.
Es ist ein tiefer, kraftvoller, aber auch schmerzlicher Prozess zu spüren, dass der Fokus auf “Mit diesem Versprechen kann ich Kurse verkaufen” auf Dauer mein inneres Leuchtfeuer dimmt. Und dann ist er ganz eindeutig gekommen: Der Zeitpunkt der Neuausrichtung, die eigentlich keine ist. Der neue, alte Fokus auf das, was ich bei anderen so wunderbar entfachen und stärken kann: Das eigene Leuchtfeuer.
Das ist mir zu eng!
Ich habe mich selbst nie als “Scannerin” wahrgenommen und war etwas überrascht, als ein Persönlichkeitstest mir genau dieses Ergebnis präsentiert hat. Vielleicht erklärt das ja, warum ich mich mit jedem Versuch, in einer engen Nische anzukommen, weniger strahlend gefühlt habe.
Das Gefühl, dass etwas fehlt, dass es nicht stimmig ist….das erste Mal hatte ich das, als ich noch als Textmentorin Schreibkurse für Online-Unternehmerinnen angeboten habe. Es hat sich deutlich besser angefühlt, zusätzlich am Mindset zu arbeiten und meinen Teilnehmerinnen auch konkrete Business-Strategien mitzugeben. Bis dann irgendwann die Abgrenzung zwischen meiner eigenen Zone of Genius und dem, was meine Kundinnen von mir lernen wollten, komplett verschwommen ist.
Zeit für reduktion
Ich habe meine Programme mit meinem Wissen, mit Strategie und mit Step-by-Step-Anleitungen bestückt, um das Gefühl zu haben, für alles sorgen zu können. Keine Lücke sollte bleiben, keine Frage wollte ich unbeantwortet lassen. Was sich am Anfang gut angefühlt hat, hat sich dann als Kreativitäts-Killer erwiesen. Statt um Leuchtfeuer ging es plötzlich um Technik, um Facebook-Anzeigen, um Fragen, die ich gar nicht beantworten wollte.
Ein Schlüsselerlebnis war auch das Feedback einer Teilnehmerin, die einen Kurs einer anderen Anbieterin gekauft hatte, um dann erstaunt festzustellen, dass sie über das Kursthema bereits bei mir alles gelernt hatte, was sie braucht. Nur war ihr das gar nicht bewusst gewesen.
Da wurde mir klar, dass ich mein Business unbedingt neu ausrichten muss – mit glasklarem Fokus auf meine Geniezone und auf eine Transformation, die meine Kundinnen nur bei mir bekommen.
Nischen-tango und mein „one thing“
Zu weit, zu eng…was denn nun? Der Tanz mit der eigenen Nische kann herausfordernd sein. Die zu enge Haut ruft bei mir eine Art kreative Lähmung hervor. In diesem Zustand kann ich Webinare geben und verkaufen, bin aber nicht in meiner Schaffenszone. Und wenn ich es versäume, mich rechtzeitig abzugrenzen, holt mich der Frust, weit außerhalb meiner Geniezone zu agieren, mit voller Wucht ein. Dabei ist es eigentlich so klar, so stimmig und schon immer dagewesen. Meine Neuausrichtung, die eigentlich keine ist – weil es schon immer um Strahlkraft und Leuchtfeuer ging.
Da ist es also nun doch, mein One Thing. Strahlkraft – der Inbegriff des Leuchttturms. Doch was steht eigentlich dahinter? “Irgendwie geht es doch immer um Mindset” wäre jetzt ein treffender Satz. Aber es geht eben nicht nur um Mindset….zumindest nicht bei mir. Die mentale Transformation einer Selbstständigen zur Leuchtfeuer-Unternehmerin ist wohl einer der schönsten Prozessen, die es zu begleiten gibt. Aber mein Prozess ist damit noch lange nicht zu Ende.
Um im Online-Space nachhaltige Strahlkraft zu entwickeln, braucht es nicht nur eine große Vision und nicht nur ein starkes Mindset. Die innere Klarheit geht mit unserer Außenwirkung eine Symbiose ein. Fast hätte ich diesen Prozess irrtümlich als “Branding” bezeichnet, weil mir “Business Identity” zu schwammig und erklärungsbedürftig erschien. Und dann habe ich mich gefragt, warum ich es eigentlich so kompliziert mache. Ich zeige Unternehmerinnen, wie sie ihr Licht heller strahlen lassen – nicht mehr und nicht weniger.
Mut zum eigenen Strahlen
Jetzt weiß ich: Ich darf reduzieren, ohne mich dabei von meinen Superwerkzeugen zu trennen (oder für nur eines von ihnen entscheiden zu müssen). Ich habe eine Methode entwickeln – oder vielmehr, eine Methode hat sich gezeigt – in der ich innen und außen zusammenbringen darf. So wird das Strahlen stimmig und nachhaltig, ganz im Einklang mit den Werten und der Persönlichkeit der Unternehmerin. Und endlich habe ich es geschafft, mich selbst so durch diesen Prozess zu führen wie meine Kundinnen.
Zum Glück habe auch ich fantastische Mentorinnen, die mich dabei bestärken, meinem eigenen Strahlen zu folgen und mir helfen, meine blinden Flecken auszuleuchten.
Wenn ich mich mit meiner Leuchtfeuer-Vision verbinde, entsteht eine ganz wunderbare, kreative Energie. Und ich weiß: Genau die brauche ich, um mein Business weiter wachsen zu lassen, um meine eigene Glasdecke zu sprengen und um nicht nur über den Leuchtturm zu schreiben, sondern ihn wirklich zu verkörpern.
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