Große Ziele sind gerade überall. Sie werden aufgeschrieben, visualisiert, thematisiert. Mehr Umsatz, mehr Sichtbarkeit, eine größere Liste, mehr zahlende Kund*innen, mehr Leichtigkeit. Aber wie genau kommst du da hin, wie erreichst du deine Ziele? Was tun, wenn sich auf dem Weg Selbstzweifel aufbauen, wenn Überforderung droht, der Überblick verlorengeht oder wenn alles ins Stocken kommt? Und wie schaffen wir es eigentlich, uns überhaupt auf den Weg zu machen, also vom Denken in die Umsetzung zu kommen?
Mit einer eigentlich recht simplen Strategie wage ich dieses Jahr den Selbstversuch: Wie komme ich von A nach B?
Dazu passt diese Erkenntnis:

Eigentlich ist das schon irgendwie selbsterklärend, oder? Aber es ist immer wieder spannend, wie sich unsere Sichtweise auf Dinge verändert, wenn wir sie uns bewusst machen.
Was will ich wirklich?
Ich weiss genau, wo ich hin will – mich von der Freelancerin (Punkt A) zur Unternehmerin entwickeln (Punkt B).
Also überlege ich mir: Was machen wir normalerweise, wenn wir reisen wollen? Wir tun alles, um die Bedingungen dafür zu schaffen, dass die Reise richtig gut wird: wir planen, tanken das Auto voll, packen Koffer, buchen eine Unterkunft – und dann reisen wir los und stellen die Reise nicht mehr in Frage.
Könnten wir diesen Prozess auch auf andere „Reiseziele“ übertragen? Ich probiere es aus.
1. Bedingung: Klares Ziel, Klarer Kurs
Unbewusst habe ich meine Zeit und Energie schon immer wertgeschätzt. In der Schule habe ich immer exakt genauso viel gelernt wie nötig. Effektiv arbeiten, keine wertvolle (Frei-)Zeit vergeuden – als Selbstständige bin ich Meisterin der Deadlines geworden, indem ich Projekte in konkrete Zeitblöcke eingeteilt habe.
Und heute schätze ich Zeit mehr denn je – Zeit, die ich mit meiner Familie verbringen kann; Zeit, um ans Meer zu fahren, mich weiterzubilden, kreativ zu sein – wertvolle Lebenszeit und die Freiheit, sie für mich – für uns – zu nutzen. Zeit nicht mehr gegen Geld tauschen zu wollen ist da wirklich der einzig logische Schritt.
Das neue Ziel, der Weg von der Freelancerin zur Unternehmerin, ist nun offensichtlich sehr viel komplexer als beispielsweise eine Buchübersetzung. Aber ich kann ausgehend vom Ziel trotzdem meinen Weg skizzieren, die Etappen und Zwischenziele definieren und das Ganze in einen groben Zeitplan packen. Damit bekommt also die Planung einen neuen Stellenwert für mich.
Für die Umsetzung fehlte mir bisher neben dieser Planung noch ein anderer wichtiger Teil des Puzzles.
2. Bedingung: Das Mindset
Wenn du mir schon eine Weile folgst, kennst du vielleicht meine Meinung zu „spirituellen“ Mindset-Ansätzen. Universum, Manifestieren, Affirmationen….ich finde es großartig, wenn dir das hilft, aber mein Weg ist das definitiv nicht.
Ich habe also eine Weile gebraucht, mich dem Gegenstand „Mindset“ neu zu nähern und meinen Umgang damit herauszuarbeiten. Mein eigener mentaler Knoten ist dann ganz spontan und unerwartet geplatzt und plötzlich war alles stimmig.
Was heißt das nun genau?
Am Mindset arbeite ich gern mit einer imaginären Taschenlampe – einem fokussierten Lichtstrahl, der Dinge beleuchtet. Das, was wir sehen, können wir bewusst wahrnehmen und dann entscheiden, ob es:
a) überhaupt stimmt,
b) für uns nützlich ist oder
c) ob wir es lieber loslassen sollten.
Durch dieses Beobachten und Fragen an uns selbst (warum denke / fühle / reagiere ich gerade so) erkennen wir beispielsweise auch Glaubenssätze und mentale Blockaden.
Statt nun Glaubenssätze mit anderen, neuen Glaubenssätzen zu überschreiben (Überraschung: Affirmationen sind auch Glaubenssätze – wenn auch uns dienliche), können wir sie betrachten, faktisch prüfen und sie einfach verabschieden: Tschüss Blockade, hallo Achtsamkeit.
Ein anderes großartiges Werkzeug für diesen Prozess ist Byron Katies The Work. Gedanken nicht als Wahrheit hinzunehmen und zu hinterfragen ist machtvoll – und befreiend.
Jetzt steht also der grobe Fahrplan und auch der mentale Kurs ist ausgerichtet. Jetzt kann es richtig losgehen.
Die Umsetzung
Wir reisen also los – ohne uns zu fragen, ob diese Reise überhaupt sinnvoll ist, ob sie schön wird oder ob sich die Ausgabe dafür lohnt.
Der erste Schritt der Umsetzung ist also auch wieder ein mentaler: die Überzeugung, dass ich meine Ziele erreichen werde. Diese Überzeugung trage ich nach außen, indem ich mich beispielsweise schon jetzt nicht mehr als Freiberuflerin bezeichne und Aufträge als Dienstleistungen im Rahmen meines wachsenden Unternehmens betrachte.
Unternehmen – ein großes Wort. „Online-Business“ ist leichter, weil wir damit in unserer „Bubble“ bleiben. Aber das Kind beim Namen zu nennen, hat Auswirkungen auf uns UND auf das Kind. Ich traue mir das ab sofort einfach.

Als nächstes wird entsprechend priorisiert: Kein kleines Online-Projekt, sondern ein Unternehmen soll hier heranwachsen – also sollte ich mich entsprechend fürsorglich darum kümmern. Letztes Jahr war ich bei Webinaren und Online-Events aller Art die Replay-Queen schlechthin, heute stehen wichtige Online-Termine fest im Kalender und ich bin live drin. Auch das ist wieder Mindset: eine mentale Entscheidung, für etwas Platz zu schaffen und dafür auch kleine Abweichungen im Tagesflow anzunehmen.
Feste Termine gehören auch dazu – und ich empfinde sie momentan gar nicht als Einschränkung, sondern als Bereicherung.
Da ist sie also, die Arbeit, die sich nicht wie Arbeit anfühlt – sie gehört auch zum Wachstum. Lernen, Austauschen, Ausprobieren. Diesen Blog-Beitrag schreiben, obwohl eine 50-seitige Übersetzung auf mich wartet. Facebook effektiver nutzen. Immer neue Ideen aufschreiben. It’s a process.
Wachstum heißt auch, dass Hüllen gesprengt werden und neue Klamotten her müssen – oder in meinem Fall neue Technik. Ich merke, dass es Zeit ist, aufzurüsten: Neues anzuschaffen und Bereiche auszubauen, um meine Arbeit besser zu machen. Eine Webcam, besseres Licht für Videos, die längst überfällige neue Webseite. Wachstum kommt nicht über Nacht, aber stetig. Ich darf ihm Raum geben, schaffe ihm Raum. Und ich gehe einen Schritt nach dem anderen, statt alles gleichzeitig zu wollen.

In diesem Jahr gehört dazu auch konkrete Unterstützung: ich gehe nicht allein, sondern lasse mir den Rücken stärken: von einer großartigen Mentorin, hands-on-Hilfe bei und mit der Technik und einer Community, in die ich mich einbringen darf. Dazu erzähle ich demnächst mehr, nur so viel hier: Ich hatte ja in meinem Jahresrückblick 2019 geschrieben, dass ich coachen und mich coachen lassen werde. Beides ist im Gang und ich bin damit mitten in der Umsetzung.
Zusammen reisen ist ja auch eigentlich viel schöner als allein unterwegs sein. Auch das war eine Entscheidung – ich muss nicht alles allein machen und kann nach dem Weg fragen, wenn ich irgendwo falsch abgebogen bin.
Alles in allem bin ich also startklar und gleichzeitig schon unterwegs – und ich habe mir vorgenommen, die Reise und alle ihre Etappen so richtig zu genießen.

(Signs by Jwala®)
Hast du auch schon einen Reiseplan für 2020? Wo soll es hingehen für dich und dein Business?
Schreib mir gern einen Kommentar, ich freu mich, von dir zu lesen.
Ein schöner Reiseplan! Für mich soll es im Jahr 2020 vor allem weg vom Konzept „Zeit gegen Geld“, für das ich auch als Freelancerin gerade noch viel arbeite, und mittels Erstellung von Onlineprodukten stärker in Richtung „passives Einkommen“ gehen. Ich wünsche dir alles Gute für deine bevorstehende Reise durchs Jahr 2020!
Liebe Anna, da ähnelt sich ja unser Weg =) Ich wünsche dir auch alles Gute beim Erreichen deiner Ziele!